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Lebensraum
Boden
Boden besteht aus mineralischen Bestandteilen und organischer
Substanz (Humus). In den Poren wird Wasser und Luft gespeichert.
Viele Lebewesen nutzen den Boden als Lebensraum (Pilze, Bakterien,
Algen und Insekten). Unterhalb des Bodens beginnt das Gestein.
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Boden

Die Aufgabe des Bodens

 

Der Boden filtert Regenwasser, das sich dann zum Teil in einem Grundwasserleiter sammelt und als Trinkwasser genutzt werden kann. Ein weiterer Teil des Wassers im Boden wird von Pflanzen und Tieren genutzt.

Die Bewohner des Bodens, Tiere und Pilze, zersetzen  organische Substanz. Es entsteht Humus. Hier werden Nährstoffe für Pflanzen verfügbar. Aus dem Boden können dann Pflanzen wachsen, die Kohlendioxid (CO2) nutzen, um Sauerstoff (O2) zu produzieren. Diese Pflanzen und Bodenlebewesen dienen als Nahrungsgrundlage für andere Lebenwesen (Mensch und Tier). Dies ist Teil eines natürlichen Kreislaufs.

Grundwasserleiter: Gesteinskörper mit Hohlräumen, die mit Wasser gefüllt sind.

Ein empfindliches Ökosystem

Der Boden ist genau genommen eine Schicht zwischen der Lithosphäre und der Atmosphäre.

Diese Schicht ist vom Weltraum aus betrachtet nur sehr dünn, aber unglaublich bedeutend für alle Lebewesen. Darum ist es wichtig, mit dem Boden schonend umzugehen und ganz besonders im eigenen Garten auf Pestizide (chemische Pflanzenschutzmittel) zu verzichten. Giftstoffe schädigen Bodenlebewesen und so wird der natürliche Kreislauf gestört, Pflanzen können nicht wachsen und ohne Pflanzen können Menschen und Tiere nicht überleben.

Bodenarten

In sehr kalten Regionen der Welt oder in Höhenlagen ist die Bodenschicht möglicherweise nur einige Zentimeter tief, im tropischen Regenwald geht die Tiefe bis 50 Meter. Allein in Deutschland gibt es so viele unterschiedliche Bodentypen, wovon hier einige weiter unten kurz beschrieben sind.

Lithosphäre: Erdkruste und äußerer Teil des Erdmantels

Atmosphäre: Gasförmige Hülle um die Erde

Bodenlebewesen
Man glaubt es kaum, aber im Boden ist die Hölle los !
Hier krabbeln viele kleine Tiere durch Mäuse-/Maulwurfgänge und Wurzelröhren. Wenn man Bakterien mitzählt, die einen Großteil der Bodenlebewesen umfassen, findest Du in einer Handvoll Boden mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde.

Ameise

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Es gibt viele verschiedene Ameisenarten in Deutschland: Weg-, Wiesen-, Wald-, Rasen- und Raubameisen. Der Ameisenstaat ist perfekt organisiert. Beobachte mal eine Ameisenstraße. Bei Gegenverkehr gibt es ganz klare Regeln. Ameisen sind auch unglaublich stark: Sie können das bis zu 40-fache ihres Körpergewichtes tragen.

Regenwurm

Er gehört, wie die Schnecke, zu den Wirbellosen. Würmer sind die wichtigsten Pflanzenzersetzer. Sie zerkleinern Pflanzenmaterial und mischen es mit dem Boden. Sie graben lange Gänge in die Tiefe und an der Oberfläche, so dass Wasser gut in den Boden eindringen und dort gehalten werden kann.

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Hundert- und Tausendfüßer

Sie gehören zu den Gliederfüßern und leben vorwiegend an der Boden-oberfläche. Pflanzenmaterial wird zerkleinert. Die Ausscheidungen enthalten viele für die Pflanzen wichtige Nährstoffe.

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Springschwanz

Dies sind winzige flugunfähige Insekten, die eine Springgabel besitzen, mit der sie die Flucht ergreifen können. Sie zerknabbern Laub und andere Substanzen. Pro Quadratmeter leben bis zu 100.000 Tierchen.

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Assel

Auch sie gehören zu den Gliederfüßern und leben vorwiegend an der Bodenoberfläche. Auch sie zerknabberen Pflanzenmaterial und bereiten es so zur Weiterverarbeitung vor.

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Mäuse + Maulwürfe

Sie gehören zu den kleinen Wirbeltieren, die auf der Seite der Säugetiere beschrieben werden.

Einzeller

Zu dieser Gruppe gehören neben den Bakterien kleine Geißeltiere, Wimperntiere, Amöben. Sie leben in einem Wasserfilm und ernähren sich hauptsächlich von Bakterien.

Bakterien

Sie bestehen zwar nur aus einer Zelle, sind aber dafür in sehr großer Menge im Boden vorhanden und haben eine wichtige Aufgabe. Diese Mikroorganismen zersetzen organische Substanz. Es gibt verschiedene Bakterien, die alle eine besondere Aufgabe haben: Die Zersetzer (zerkleinern Pflanzenfasern und speichern Nährstoffe), die Mutualisten (leben mit Pflanzen in einer Gemeinschaft, z.B. in deren Wurzel), Pathogene (sie können Pflanzen schädigen), litotrophe oder chemoautotrophe Bakterien (wandeln Nährstoffe um, bauen Schadstoffe ab usw.)

Pilze + Algen

Pilze durchdringen den Boden mit ihrem Myzel. Das Myzel ist vergleichbar mit einer Wurzel, es besteht aus einzelnen Hyphen (= Fäden). Damit kann der Pilz Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen. An der Bodenoberfläche erscheint dann der Fruchtkörper, der nur ein kleiner Teil des ganzen Pilzkörpers ist. Auch hier gibt es Zersetzer, Mutualisten (z.B. Zusammenleben von Pflanze und Pilz: Mykorrhiza) und pathogene Pilze.

Algen zersetzen ebenfalls organische Substanz.

Mikroorganismen: Algen, Pilze, Bakterien

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Kompost

Im Garten und in der Küche fallen viele Reste an. Sammelt man sie auf einem Haufen, zersetzen Bodenbewohner (besonders Mikroorganismen) nach und nach die organische Masse und es entsteht Kompost. Dieser besteht aus viel Humus. Wird der humusreiche Kompost in den Boden eingearbeitet, bleibt der Boden locker und kann besser Wasser und Nährstoffe speichern. Die Nährstoffe sind wichtig für das Pflanzenwachstum.

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Frischer
Kompost

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Kompost
nach einigen Wochen

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Kompost
nach einigen Monaten

Beispiele verschiedener Bodentypen

Es gibt viele verschiedene Arten von Böden. Wo welcher Bodentyp vorkommt, hängt von vielen Bedingungen ab. Verantwortlich dafür ist das darunter liegende Gestein, das Klima, die Pflanzen- und Tierwelt, die Eigenschaft des Geländes oder auch das Wasserangebot.

( Fotos Bodenprofile: Geries Ingenieure GmbH )

Folgende Böden reichen bis mindestens 1,50 m Tiefe, darunter beginnt erst das feste Gestein. Pflanzenwurzeln können also bis in große Tiefe wachsen.

Pelosol

Dieser Boden ist sehr reich an Ton. Ton ist sehr fein und kann, wenn er feucht ist, zu Würsten gerollt werden. Tonboden hält aufgrund der feinen Poren das Wasser so fest, dass Pflanzen es nicht so gut aufnehmen können.

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Pelosol

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Parabraunerde
aus Löss

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Braunerde

Parabraunerde oder Braunerde aus Löss

Bei diesen Böden wurde der Ton in tiefere Schichten verlagert. Die Eigenschaften dieser Böden sind je nach Untergrund sehr verschieden. Bei Löss im Untergrund ist die Verfügbarkeit von Wasser und Nährstoffen für die Pflanzen gut und der Boden erwärmt sich leicht. Die Pflanzen können somit gut wachsen. Der Boden lässt sich ebenfalls gut bearbeiten. Aus diesen Gründen werden diese Böden gerne für die Landwirtschaft genutzt.

Löss

Löss wurde in Europa während der Eiszeiten als Staub aus den Schotterterrassen großer Flüsse ausgeweht und in Gebieten an den Rändern der Mittelgebirge abgelagert.

Folgende Böden haben nur eine geringe Tiefe, das feste Gestein kann schon nach wenigen Zentimetern beginnen. Pflanzenwurzeln können also nur bis in geringe Tiefe wachsen.

Niedermoor

Diese Böden enthalten sehr viel organisches Material, also abgestorbene Pflanzen (Torf). Dieses Material wird aufgrund von Luftabschluss durch hohen Wasserstand nur langsam abgebaut. Den Lebewesen fehlt für ihre Arbeit der Luftsauerstoff.

Rendzina

Diese Böden entstehen auf kalk- bzw. gipsreichem Untergrund. Bodenlebewesen fühlen sich bei großen Poren und hohen Nährstoffgehalten in diesem Boden wohl. Organisches Material wird schnell abgebaut. Da diese Böden jedoch sehr flach sind, ist eine ackerbauliche Nutzung schwierig.

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Niedermoor

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Podsol
aus Sand

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Rendzina

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Anmoorgley

Podsol

Diese Böden sind sauer und nährstoffarm. Aufgrund der großen Poren im Sand werden Nährstoffe  ausgewaschen. Eine Nutzung als Ackerland ist nicht optimal.

Anmoorgley

Hier steht in Oberflächennähe meist Grundwasser an. Der Oberboden enthält größere Mengen organischer Substanz. Man findet häufig Feuchtwiesen und Seggen.

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