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Mächtige
Bäume
Deutschland zählt zu den waldreichsten Ländern Europas. Ein Drittel der Fläche ist mit Wald bedeckt. Bäume sind wichtige Energielieferanten, werden für die Papier- und Textilherstellung benötigt und haben eine große Bedeutung für das gesamte Ökosystem.
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Der Baum

Der Baum besteht aus einer Krone, dem Stamm und der Wurzel. Während einer Vegetationsperiode wird ein Jahresring angelegt, es entsteht im Inneren des Stammes eine neue Schicht. Je nach klimatischen Bedingungen unterscheiden sich diese Ringe. So kann das Alter und die entsprechenden Wuchsbedingungen in einem Jahr abgelesen werden. Einige Bäume haben je nach Bodeneigenschaften sehr flache (Kiefer), andere sehr tiefe Wurzeln (Eiche).

Ein Baum produziert große Mengen Sauerstoff, bindet Staub aus der Luft und kühlt durch Verdunstung von Wasser die umgebene Luft.

Der Stamm

Ein Baumstamm besteht, von Außen nach Innen betrachtet, aus verschiedenen Schichten. Die äußerste Schicht nennt man Borke (= Rinde). Darunter befinden sich der Bast und das Kambium, die Wachstumsschicht. Diese beiden bilden den lebenden Teil des Baumes, in dem zum Beispiel Nährstoffe transportiert werden. Der Bast stirbt mit der Zeit teilweise ab, verholzt, und wird so zur Borke. Die Borke hat die Funktion, den Baum zu schützen. Darunter liegt das Kernholz und innen das Mark des Baumes.

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Die Blätter

Bäume tragen entweder Nadeln oder Laub. Ein Laubbaum trägt ca. 30.000 Blätter, die große Mengen Wasser verdunsten, so kann aus dem Boden neues Wasser mit darin gelösten Nährstoffen nachfließen.

Die Blätter werden im Herbst rot, weil der grüne Farbstoff Chlorophyll abgebaut und im Stamm gespeichert wird. So kommt unter anderem der Farbstoff Anthocyan zum Vorschein. Die Bäume werfen danach ihre Blätter ab, um sich auf den Wassermangel im Winter vorzubereiten, denn über die Blätter wird viel Wasser verdunstet, das sie vorher über die Wurzeln aufgenommen haben.

Zahlen

Bäume sind die größten Pflanzen und können sehr alt werden.

 

Der höchste Baum: 

Australischer Rieseneukalyptus: 133 Meter

 

Der älteste Baum: 

Eine Fichte in Japan mit 9550 Jahren

 

Der dickste Baum: 

Eine Zypresse in Mexiko mit 58 Metern Umfang

Der häufigste Baum in Deutschland ist die Fichte (25 %), gefolgt von der Kiefer und der Buche (15 %). Eine Buche ist nach etwa 120 Jahren erntereif, eine Fichte nach 80 Jahren.

Die Wurzel

Die Feinwurzeln bilden mit Pilzen eine Lebensgemeinschaft (= Mykorrhiza). Das ist ein Pilzgeflecht (Mycel), das den Bäumen bei der Aufnahme von Nährsalzen hilft. Die Pilze bekommen von den Bäumen im Gegenzug Kohlenhydrate.

Es kann sich ein riesiges unterirdisches Netzwerk aus Pilzen und Bäumen bilden, das sogar Signale überträgt.

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Rotbuche

Insgesamt gibt es 11 Buchenarten, die Rotbuche ist eine der häufigsten Bäume in deutschen Wäldern und ein wichtiger Holzlieferant. Ihre Früchte, die Bucheckern sind essbar, jedoch für den Menschen nur geröstet verträglich. Das Wildschwein hat damit keine Probleme.

Die Buche findet in Deutschland optimale Wuchsbedingungen und ist sehr konkurrenzstark. Würde der Mensch also den Wald nicht verändern, hätten wir hauptsächlich reine Buchenwälder. Diese Waldart gibt es nur in Mitteleuropa.

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Buchenwald

Buche

Die Rotbuche erkennt man an der recht glatten gräulichen Borke und ihrem hohen Wuchs. Sie kann sehr alt werden und bildet ein großes und tiefes Wurzelwerk.

Hainbuche

Die Hainbuche ist keine echte Buche. Sie gehört zur Familie der Birkengewächse. Daher trägt sie auch keine Bucheckern. Ihre Früchte sind Nüsse, die auch essbar sind. Ihr Stamm ist marmoriert.

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Rotbuche
junge Blätter

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Rotbuche

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Hainbuche

Birke 

Sie ist der erste Baum, der im Frühjahr ergrünt. Viele Vögel sind auf die Birke angewiesen. Sie dient ebenfalls vielen Insekten als Nahrungsgrundlage.

Das Holz ist als Kaminholz sehr begehrt, da es sehr dicht und somit der Brennwert (Wärmespende von Holz) hoch ist. Die Blätter und Knospen werden als Heilmittel (z.B. zur Blutreinigung) verwendet. Sie enthalten ätherische Öle und Gerbstoffe, die z.B. als Aufguss genutzt werden.

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Birke

Birkenblüte

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Birkenblätter

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Fruchtstand der Birke

Linde

Die Lindenblüten verbreiten einen intensiven Duft, sie locken unzählige Insekten an, die dort Nektar sammeln. Besonders lecker ist der Lindenblütenhonig. Der Samen der Sommerlinde besteht aus kleinen Kugeln, an denen ein dünner Flügel hängt. So können sich die Samenn weit verbreiten.

Das Lindenholz ist sehr gut zum Schnitzen geeignet, da es relativ weich ist. Es wird für die Herstellung von Bleistiften, Zündhölzern und Gitarren verwendet.

In vielen Dörfern gibt es die Dorflinde im Zentrum. Der Name der Stadt Leipzig bedeutet Linden-Ort.

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Linde
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Lindenblüte

Ahorn

Häufig ist der Spitz-, Feld- und Bergahorn. Das Laub des Spitzahorn ist im Herbst auffällig farbintensiv. Auch Ahorn besitzt geflügelte Samen, die sich mit dem Wind weit verbreiten können. Fallen sie vom Baum, rotieren sie und erinnern an einen Hubschrauber.

Das Holz wird hauptsächlich für die Produktion von Möbeln verwendet. Das Holz des Bergahorn ist eines der wertvollsten Edellaubhölzer.

Für die Produktion von Ahornsirup wird der Baumsaft des Zuckerahorns aus Nordamerika verwendet. Hierfür wird der Baum Ende es Winters angebohrt und mit einem Zapfhahn versehen. Schläuche leiten den Saft zu Auffangbehältern.

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Ahornblüte

Ahorn
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Bergahorn

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Feldahorn

Kastanie

Bekannt sind die Edelkastanie und die Rosskastanie. Diese sind jedoch kaum miteinander verwandt. Die Frucht der Edelkastanie kann der Mensch essen, sie schmecken angenehm nussig. Diese Bäume wachsen jedoch nur bei warmem Klima. Die Früchte der Rosskastanie dienen Tieren als Nahrung. Die Frucht reift in einer stacheligen Hülle, die aufplatzt, sobald die Kastanie reif ist und zu Boden fällt.

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Rosskastanie
Früchte

Kastanie
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Rosskastanie
Blüte

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Eiche

Das Holz der Eiche ist sehr widerstandsfähig und langlebig und wird darum für Möbel und Fußböden genutzt. Die Früchte des Baumes, die Eicheln, sind für Menschen giftig. Früher hat man Tiere unter Eichen weiden lassen, das nennt man Hutewald. Auch heute noch findet man z.B. in Spanien Eichenwälder, die für die Ernährung der Iberischen Schweine genutzt werden. Hier in der Region gibt es einzelne Huteprojekte im Reinhardswald bzw. im Solling. In Deutschland findet man meist die Trauben- und die Stileiche. Sie können bis zu 800 Jahre alt werden. Die Eiche der Nationalbaum.

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Eiche
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Esche

Esche

Sie ist einer der höchsten Laubbäume Europas und als Baumart im Forst sehr beliebt. Das Holz ist sehr wertvoll. Ihre Streu ist gut zersetzbar, bildet Humus und verbessert den Boden. Es sorgt für ein intensives Bodenleben.

Die Blätter sind Fiederblätter. Sie bestehen aus vielen Einzelblättchen, die sich gegenüber stehen. Man kann diese auch essen. Die Borke ist in jungen Jahren eher glatt und wird mit zunehmenden Alter gefurcht.

Seit vielen Jahren ist die Esche durch das große Eschensterben bedroht, vermutlich durch einen Schlauchpilz.

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Robinie

Die Robinie wird auch Scheinakazie genannt und stammt ursprünglich aus Nordamerika. Sie ist ein sehr schnell wachsender Baum mit widerstandsfähigem Holz. Da sie ebenfalls sehr gut mit Trockenheit zurecht kommt, ist sie ein guter Nutzbaum. Sie verbreitet sich jedoch sehr stark und vertreibt damit einheimische Baumarten. Man erkennt die Robinie daran, dass sie erst spät im Frühjahr grün wird und dass die Äste Dornen besitzen. Die Rinde ist tief gefurcht. Die Blüten sind ein sehr guter Nektarlieferant.

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Robinie

Fiederblätter der Robinie

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Fichte

Sie ist der häufigste Nadelbaum. Da sie schnell wächst, wurde sie in einigen Gebieten, ähnlich wie die Kiefer, in Monokultur (nur eine Baumart) angebaut. Der Borkenkäfer hat einige Bestände kahlgefressen (z.B. im Harz). Durch den Trockenheitsstress der letzten Jahre war die Fichte nicht mehr so widerstandsfähig, so hatte der Borkenkäfer leichtes Spiel und viele Fichten sind abgestorben.

 

Fichte oder Tanne?

Die Nadeln der Fichte sind deutlich härter als die der Tanne. Aus diesem Grund werden meist Tannen als Weihnachtsbäume verkauft. Das piekst nicht so beim Kugeln aufhängen. Und die Zapfen werden nur von der Fichte und der Kiefer abgeworfen, nicht aber von der Tanne. Die Tannenzapfen stehen aufrecht, die der Fichte hängen und zeigen mit der Spitze nach unten.

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Fichtenzapfen

Tannenzapfen

Fichte
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Kiefer

Die Kiefer ist gemeinsam mit der Birke ein Pionierbaum, der als erster freie Flächen besiedelt. Dies liegt an dem geringen Standortanspruch der Kiefer. An guten Standorten verdrängt jedoch die Rotbuche die Kiefer, da diese sie überwächst und die Kiefer somit nicht genug Licht bekommt. Die Nadeln der Kiefer sind deutlich länger als die anderer Nadelbäume und sind gruppenartig angeordnet. Alle 2 Jahre werden sie abgeworfen und neue Nadeln können wachsen. Kiefern werden gerne von Eichhörnchen bewohnt. Hier bauen sie ihre Kobel für den Nachwuchs und als Futterkammer.

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Kiefer
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Obstbäume

Ursprünglich stammt der Apfel aus Asien und gelangte über die Seidenstraße nach Europa. Die Griechen und Römer intensivierten den Obstanbau. Mit Beginn der industriellen Produktion von Obst im 19. Jahrhundert wurden immer weniger Sorten angeboten, das Erscheinungsbild der Frucht wurde wichtiger als die Qualität und die Vielfalt ging verloren. Immer mehr Früchte werden billig aus dem Ausland importiert. In den 1950er Jahren wurden in Deutschland darauf hin die meisten Streuobstwiesen vernichtet und Niederstammkulturen angelegt. So wurde die Ernte vereinfacht und intensiviert.

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Apfelbaum

Obstbäume

Apfelbaum

Heute gibt es in den Supermärkten nur noch sehr wenige verschiedene Apfelsorten. Menschen mit Apfelallergie reagieren häufig deutlich stärker auf neue als auf alte Sorten. Vermutlich liegt das an dem höheren Phenolgehalt alter Sorten.

Wusstest Du, dass ...

... die Wildform des Apfelbaumes Dornen besitzt?

Erst durch die Nutzung des Apfelbaumes wurden diese Dornen weggezüchtet.

Weitere Infos:

Kirschenstamm.JPG

Kirschbaum

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Birnenbaum

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